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Glaube und Logik

Aus der Januar 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Daß die Christliche Wissenschaft durchaus logisch ist, kann kein nachdenkender Schüler leugnen; doch mögen wir die Logik der Christlichen Wissenschaft auch noch so sehr anerkennen und schätzen, wir lernen, wenn wir vor einer schweren menschlichen Aufgabe stehen, bald einsehen, daß zur Lösung etwas mehr als bloße Logik erforderlich ist. Die „Weisen und Klugen” können die Folgerichtigkeit erkennen; aber die wirkliche Triebkraft des Beweisens wird nicht ihnen, sondern „den Unmündigen” offenbar — dem lauteren, rechtschaffenen, vertrauenden Denken. Das so geartete Denken erkennt die Wahrheit nicht nur, sondern verläßt sich auch ruhig und natürlich auf sie. Und diese Denkart ist es, die bei der Lösung menschlicher Aufgaben, wie sie in der Christlichen Wissenschaft behandelt werden, geistige Kraft widerspiegelt.

Es fällt dem Christen nicht schwer, zuzugeben, daß Gott, das Gute, die große und einzige Ursache ist; aber den unvermeidlichen Schluß ziehen, daß infolgedessen die einzig mögliche Wirkung wie ihre Ursache gut sein muß, scheint schwieriger. Und in der Christlichen Wissenschaft wird mehr als dieses Zugeben gefordert. Das Anerkennen oder Annehmen der Wahrheit muß freiwillig sein und einer ruhigen Überzeugung von ihrer Wirklichkeit und Wesenhaftigkeit gleichkommen. Diese feste Überzeugung oder Zustimmung befähigte Jesus bei mehr als einer Gelegenheit, Gott für den Beweis zu danken, ehe er in Erscheinung trat.

Das durch Unwissenheit über Gott, den Geist, begrenzte menschliche sogenannte Gemüt vertraut auf die Materie und ihre Scheinkundwerdungen. Es ist dazu erzogen worden, das Gute durch gewisse materielle Kanäle zu erwarten. Es erwartet Glück durch materiellen Besitz und materielle Verbindungen, Gesundheit durch leibliche Zustände und Versorgung durch Beruf oder Anstellung. Die Folge ist die Befürchtung, es könnten einer oder mehrere dieser Kanäle versagen und dadurch Elend, Krankheit und Armut entstehen. Nur ein bleibender Glaube an die Immergegenwart des Guten kann über diese endlichen Formen oder materiellen Kanäle hinaussehen und das geistig Gute als die gegenwärtige Tatsache erkennen. Ein solcher Glaube zerteilt den Schleier oder Nebel der Materialität, komme sie körperlich, wirtschaftlich oder in materiellen Umständen zum Ausdruck, und nimmt die geistige Tatsache wahr gerade wo und während der sogenannte fleischliche Sinn die unwirkliche Bekundung der endlichen Auffassung mit ihren Begrenzungen und Fehlschlägen sieht.

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