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Original im Internet

Die Regierung ruht auf Gottes Schulter

Aus der März 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. Oktober 2020 im Internet.


In Zeiten von Unsicherheit und politischer Zwietracht sehnen sich die Menschen nach Stabilität. Sie möchten sicher sein, dass die Einrichtungen, die ihr Leben untermauern – darunter insbesondere die Regierung –, auf einer stabileren Grundlage ruhen als den Schultern wohlmeinender, aber doch fehlerhafter Männer und Frauen.

Vor Jahrhunderten sah der Prophet Jesaja eine Regierung voraus, die nicht aus fehlbaren Menschen, sondern aus dem unfehlbaren, allmächtigen, all-guten Gott besteht. Er sagte, dass diese Regierung vom Sohn Gottes repräsentiert würde, der in die Welt kommt, und „die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst“ (9:5).

Früher dachte ich wie viele Menschen, dass Jesajas Prophezeiung sich auf eine zukünftige Zeit bezog, in der Gott allein die Welt regiert und menschliche Regierungen nicht mehr existieren. Doch das Studium der Christlichen Wissenschaft hat mir zu verstehen geholfen, dass Präsidenten und Kanzler kommen und gehen, aber das eine ewige, göttliche Gemüt, das die biblischen Propheten geleitet und inspiriert hat und von Christus Jesus vollständig repräsentiert wurde, jetzt und immer die wahre Macht und Autorität innehat.

Jesus war sich mehr als alle Menschen vor und nach ihm bewusst, dass sein göttlicher Vater und nicht ein Mensch oder eine Gruppe alles regiert und „dass Gott – wie im Himmel so auf Erden – allmächtig, allerhaben ist“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 17). Pontius Pilatus, der Statthalter von Judäa, behauptete Jesus gegenüber, er habe alle Macht über ihn: „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich freizugeben?“ Doch Jesus antwortete: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre“ (Johannes 19:10, 11). Den Umständen nach sah es vermutlich anders aus. Aber drei Tage nach der Kreuzigung war Jesus wiederhergestellt aus dem Grab auferstanden; und mehrere Wochen später fuhr er zum Himmel auf und bewies, dass keine menschliche Macht autorisiert oder fähig ist, den Willen des Vaters oder Seine Herrschaft über Seine Kinder außer Kraft zu setzen.

Jesus war der selbstloseste und mächtigste Mensch, den die Welt jemals gesehen hat; er stillte Stürme mit einem Wort, heilte die Kranken und Sünder und erweckte die Toten zum Leben. Und doch sagte er: „Ich kann nichts von mir selber tun“ (Johannes 5:30). Er wusste, dass seine Macht nicht aus ihm kam, sondern auf dem demütigen Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes beruhte. Er erkannte Gottes erhabene und ewige Regierung, die sich in Gerechtigkeit, Gnade, Weisheit und Erbarmen ausdrückte. Wenn wir uns der göttlichen Autorität und Macht klarer bewusst werden, die hier und jetzt herrschen, dann werden auch wir die harmonisierende Wirkung in unserem Alltag erkennen.

Ich stellte dies vor einigen Jahren fest, als ein Architekturprojekt, das ich leitete, auf ernste Probleme stieß und meine Beziehung zum Kunden schnell Schaden nahm. Ich fand, dass seine Forderungen mir und den Arbeitern gegenüber, die so viel Zeit und gute Arbeit investiert hatten, unfair geworden waren. Er wiederum meinte, dass die Lösungen, die wir vorlegten, angesichts seiner Erwartungen und seines finanziellen Einsatzes unzulänglich waren. Unsere Einstellungen in dieser Angelegenheit schienen unvereinbar, und als unsere Zwistigkeiten heftiger wurden, schien eine gerichtliche Auseinandersetzung unvermeidlich.

Als Gottes Kind besitze ich dasselbe Gemüt, das Christus Jesus regiert hatte – ich bin die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts.

Aus Angst davor bat ich einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten, damit dieser Konflikt gelöst werden konnte. Mir wurde sofort klar, dass ich mich entscheiden musste, wen ich als Herrscher über diese Situation anerkennen würde. War es ein menschliches Ego oder eine menschliche Einstellung, so würde die Lösung höchstens eine der beiden Parteien zufriedenstellen. Ich wusste, dass es in Wirklichkeit nur ein Gemüt oder Ego gibt – das göttliche Gemüt – und dass der Mensch, Gottes Bild und Gleichnis, dieses Gemüt durch Weisheit, Selbstlosigkeit und Großzügigkeit widerspiegelt. Ich betete, um klarer zu verstehen, dass nur dieses Gemüt regiert und jedem die geistigen Ideen bereitstellt, die zu einer für alle fairen Lösung führt, in der niemand vergessen wird – ich nicht, die Arbeiter nicht und auch der Kunde nicht.

Wenngleich es nötig war, einen Rechtsbeistand zu beauftragen, zeigte sich die Führung von Gemüt während der gesamten Verhandlungen, die nun einsetzten. Und als mein Denken sich diesem einen Gemüt fügte, das jedes selbstgerechten menschlichen Egos entbehrt, zeigte sich Fortschritt. Ich war ehrlichen Herzens motiviert, Gottes und nicht meinen Willen durchzusetzen, und erwartete nur Gutes, als die Anwälte beider Parteien zugunsten ihrer Mandanten arbeiten und sich dabei auf die Gesetze und nicht auf menschliche Emotionen oder persönliche Anschauungen stützten.

Doch es war viel mehr als rechtliche Hilfe am Werk. Dank der Gebete des Praktikers und meiner eigenen wuchs ein geistiges Verständnis von meinem Kunden als dem geliebten und liebevollen Kind Gottes heran, das vom göttlichen Prinzip gelenkt wird. Das ist Gottes unsterbliches Gesetz der Gerechtigkeit, aufgrund dessen Christus Jesus demonstrierte, dass alle Kinder Gottes geschützt sind. Ich erkannte, dass ich als Gottes Kind dasselbe Gemüt besitze, das Christus Jesus regiert hatte – ich bin die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts. Und in diesem Gemüt befinden sich keine gegensätzlichen Gedanken, sondern nur die Ausrichtung auf dasselbe Ziel. Paulus predigte: „Ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2:5), und ich fühlte den Frieden der Erkenntnis, dass wir Christi Gesinnung haben (siehe 1. Korinther 2:16).

Als dieser Wechsel von einer materiellen zu einer geistigen Denkweise vollzogen wurde, erkannte ich, dass die Regierung immer schon bei Gott, dem göttlichen Prinzip des Universums, gelegen hatte.

Aufgrund dessen fand sich sehr schnell eine abschließende Vereinbarung. Die Bedürfnisse der Parteien wurden gleichzeitig erfüllt. Die Heilung des Disputs war so vollständig, dass der Kunde mich später anrief und fragte, ob ich an seinem nächsten Projekt interessiert wäre. Er sagte, dass er mich trotz unserer Differenzen respektierte. Obwohl ich noch nicht bereit war, das Angebot anzunehmen, respektierte ich ihn ebenfalls – und das wäre mir nur wenige Wochen zuvor als unmöglich erschienen.

In einem Zeitalter politischen Stammesdenkens, in dem unterschiedliche Meinungen augenblicklich von den Medien verbreitet werden, mag die Versuchung groß sein zu glauben, dass eine Regierung unfähig ist, gemeinsam die Probleme anzugehen, die sich uns als Nation oder Volk stellen, und dass nur eine Wahl oder Wiederwahl unserer bevorzugten Kandidaten eine Lösung der Probleme unseres Landes möglich machen wird. Doch beginnt oder endet gute Regierung mit einem bestimmten Amtsinhaber? Jesaja bezog sich auf Gottes Regierung, die durch Jesus demonstriert werden würde, damit, wie er prophezeite, „seine Herrschaft groß wird und der Friede auf dem Thron Davids und in seinem Königreich kein Ende hat, damit er es aufrichtet und festigt mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit“ (Jesaja 9:6).

Mit anderen Worten, die Regierung hat noch nie auf unseren Schultern oder auf denen einer anderen Person geruht. Sie ruht jetzt auf der Weisheit und Macht des allmächtigen Gottes. Wenn wir uns von dem Glauben abwenden, dass Macht auf menschlichen Meinungen und Persönlichkeiten ruht, und Gottes Regierung des Universums erkennen, werden sich automatisch Beweise für die Stabilität und den Frieden zeigen, die dies in unserem Leben bewirken.

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