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Die Christian Science und das Judentum

Aus der November 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Juden, die sich gerne zu einer heilenden Religion bekennen möchten, nehmen Anstoß an dem Wort „Christian” (Christliche) in der Benennung Christian Science (Christliche Wissenschaft). Später lernen sie jedoch, daß der Ausdruck Christian Science unpersönlich ist und daß man ihn als „die Science oder Wissenschaft des Christus, der Wahrheit” verstehen muß. Auch ich war sehr gegen den Namen Jesus Christus eingenommen, ehe ich mich der Christian Science zuwandte. Ich hatte nie die biblischen Aufzeichnungen über sein Leben und Wirken gelesen, denn als Jüdin hielt ich ihn für einen Betrüger und verspürte deshalb einen starken Widerwillen gegen eine Religion, die mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird. Nachdem ich lange Zeit in der Arzneikunde Heilung gesucht, mich jedem neuen Spezialisten mit vollem Vertrauen auf seine Fähigkeit anvertraut und an verschiedenen Kurorten Europas Hilfe gesucht hatte, ohne jedoch geheilt zu werden, beschloß ich endlich, mit der Christian Science einen Versuch zu machen und — wurde geheilt!

Eines war mir nun klar: Wenn Gott das Gebet erhört, welches dem durch Jesum geoffenbarten Verfahren gemäß ist, so kann dasselbe nicht dem Gesetze Gottes zuwider sein, sondern muß mit demselben übereinstimmen. Ich widmete mich nun dem Studium der Bibel und des Textbuches, „Science and Health with Key to the Scriptures“, von Mrs. Eddy, wodurch ich immer mehr Klarheit erhielt; meine Vorurteile schwanden und ich sah das Leben mit ganz andern Augen an. Die Lehre Jesu von Nazareth wurde mir nach und nach verständlich. Ich erkannte die Größe seiner Lebensaufgabe, seine Hingabe an den Gott Israels, seine Verneinung einer jeden von Gott getrennten Wesenheit, seine Demut und Treue im Heilungswerk. Es wurde mir klar, daß er alle Macht dem Gott Abrahams, Jakobs und Mosis zuschrieb und keinem andern Gott; daß es sein fortwährendes Bestreben war, den Menschen die geistigen Tatsachen des Lebens zum Bewußtsein zu bringen. Durch das Studium und die Anwendung der in dem Christian Science Textbuch angegebenen Regeln wurde mir die Bedeutung der Heiligen Schrift verständlich, und die Wirklichkeit des geistigen Lebens überwand die falschen Vorstellungen der materiellen Existenz. Ich erkannte die Tatsache, daß das, was wir um uns her sehen, in Wirklichkeit nicht eine aus Materie erschaffene Welt, sondern eine Welt von sterblichen Vorstellungen ist, welche unsern Augen die wahre Schöpfung Gottes verhüllt. Mrs. Eddy sagt in Bezug auf diesen Punkt: „Ewige Dinge (Wirklichkeiten) sind Gottes Gedanken, wie sie in dem Reich der Wirklichkeit existieren. Zeitliche Dinge sind die Gedanken der Sterblichen; sie sind unwirklich, weil sie im Gegensatz stehen zu dem Wirklichen oder dem Geistigen und Ewigen” („Science and Health“, S. 337).

Die Christian Scientisten vertiefen sich in die Wahrheit des Seins und suchen sich von den falschen Vorstellungen der materiellen Sinne loszumachen. Sie halten das erste Gebot für das „vornehmste”: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben”, und betonen dasselbe fortwährend. Mrs. Eddy sagt: „Das göttliche Prinzip des ersten Gebotes bildet die Basis der Wissenschaft des Seins, mittels welcher der Mensch Gesundheit, Heiligkeit und ewiges Leben demonstriert” (Ibid., S. 340). Keine andern Götter haben bedeutet, keine Macht außer Gott, Geist, dem Guten, anerkennen. Mit andern Worten: Man soll die Materie nicht anerkennen, denn Gott ist Geist; man soll Krankheit und Sünde nicht als Wirklichkeiten betrachten, weil Gott alles erschaffen und für gut erklärt hat und weil deshalb Krankheit und Sünde gerade so wenig ein Teil der Schöpfung des Guten sein können, wie Materie ein Teil der Schöpfung des Geistes ist.

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