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Gethsemane

Aus der März 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach dem Bericht der Bibel fand in einem gewissen Garten der gewaltigste Kampf aller Zeit statt, ein Kampf, der bestimmt war, der ganzen Menschheit zu zeigen, wie sie aus dem Leiden und Unheil des fleischlichen Willens herauskommen, geistig frei werden und den göttlichen Willen erfüllen kann. Der Verlassenheit, dem Verrat, dem Hohn und der Herausforderung einer vereitelten Bestimmung wurde ehrlich entgegengetreten, und diese Erfahrungen wurden überwunden, ehe sie äußerlich vergingen. So schwer, so entsetzlich war der Druck der Welt bei diesem Kampf, daß drei Aufstiegsbemühungen gemacht wurden, ehe die geistige Oberhoheit völlig erreicht war. Aber durch sein Aufgeben des menschlichen Selbst im Garten Gethsemane bewies der demütigste und doch mächtigste Mensch, der je lebte, Christus Jesus, schließlich geistige Erhabenheit, Macht und Herrschaft.

Der Meister bewies, daß nicht persönliche Verherrlichung, sondern vollständige Selbstverleugnung zu göttlicher Herrlichkeit führt. Wir lesen in der Bibel, daß Jesus niederfiel und dreimal inbrünstig betete, daß der Kelch, wenn es möglich wäre, von ihm genommen werde; daß aber Gottes Wille geschehen soll. Dann betete er nochmals, daß Gottes Wille geschehen soll, auch wenn er des Kelches nicht enthoben werde. Und als er schließlich diese Bereitwilligkeit noch einmal wiederholte, erreichte er den höchsten Gipfel der Hingabe und ging aus dem Garten Gethsemane, vollständig bereit zu beweisen, daß Göttlichkeit die Welt zu überwinden vermag. In „Unity of Good“ (S. 58) schreibt Mary Baker Eddy: „Das Ziel des erhabenen Sieges des Meisters über alles sterbliche Denken war die Unsterblichkeit. Er war zu weise, um nicht willig zu sein, menschliches Leid in seinem ganzen Umfang zu kosten; er war, versucht allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde.‘ “

Mit der durch völlige Selbstverleugnung erlangten Macht des Geistes gewappnet ging der Meister geradeswegs dorthin, wo der Verräter, Judas, und seine Schar ihn mit Fackeln, Lampen und Waffen suchten, und enthüllte ihnen, wer er war mit den einfachen Worten: „Ich bin's!“ Als Jesus seinen Feinden, die ihn gefangen zu nehmen suchten, so entgegentrat, war der geistige Eindruck der Wahrheit auf den Irrtum so mächtig, daß, wie uns gesagt wird, „sie zurückwichen und zu Boden fielen.“ Alles Menschliche, das das menschliche Gemüt von sich aus nicht überwinden kann — der Eigenwille, der Neid und der Verrat, die lügen, betrügen und töten — wurden zurückgeworfen und fielen zu Boden. Der tierische Magnetismus fand in Jesus nichts, das auf ihn einging oder woran er sich hätte anklammern können. Aber man denke nicht, daß der große Beweisführer der Liebe hätte über das Kreuz siegen oder aus dem Grab auferstehen können, wenn er nicht schon vorher in Gethsemane alles aufgegeben hätte, was gekreuzigt oder getötet werden konnte!

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