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Original im Internet

Sicher verankert in Gottes Fürsorge

Aus der März 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. August 2020 im Internet.


Mein Nachbar ist Fischer. Als ich eines Morgens mit den Hunden spazieren ging, sah ich sein kleines Boot sicher in unserem kleinen Hafen vor Anker liegen. Es war ein schöner Tag, und die See war ruhig. Als ich über das Boot hinaus in die Weite schaute, überlegte ich, wie es wohl ist, mit diesem kleinen Boot sein Geld zu verdienen, wenn starker Wind die Wellen dazu bringt, über die Steine hinweg gegen die Ufermauer zu brechen. Ich fragte mich: „Wie würde ich mich fühlen? Hätte ich Angst? Wäre ich in Panik?“ Als ich dort stand und überlegte, kam mir der Gedanke: „Aber Boote sind doch so konzipiert, dass sie schwimmen!“

Wie wichtig ist es dann, das Boot wasserdicht zu halten. Wenn man Risse im Rumpf hat, dringt Wasser ein. Wenn man sie nicht bemerkt, füllt sich das Boot mit Wasser, und das wäre problematisch.

Die Coronavirus-Pandemie hat in aller Welt enorme Wellen geschlagen, doch inmitten dieser Herausforderung hat die Regierung des Vereinigten Königreichs immer wieder den vertrauten Spruch benutzt: „Das stehen wir gemeinsam durch.“ Es ist tröstlich zu wissen, dass wir einander in dieser schweren Zeit durch liebevolle und selbstlose Taten unterstützen und helfen. Wir sind alle mit derselben Krise konfrontiert, erleben sie aber jeweils völlig anders.

Die Bibel enthält einen Bericht, wie Christus Jesus mit seinen Jüngern einen See überquerte (siehe Markus 4:35–41). Ein heftiger Sturm zog auf. Die Wellen traten in ihr Boot ein und füllten es mit Wasser. Jesus schlief im Heck, und die Jünger weckten ihn auf. Sie hatten Todesangst und fragten: „Fragst du nicht danach, dass wir umkommen?“ Jesus stand sofort auf und „schalt den Wind und sprach zu dem See: ‚Schweig und verstumme!‘ Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille.“

Sie waren alle im selben Boot, doch die Jünger erlebten die Situation völlig anders als ihr Meister. Wo die Jünger einen wütenden Sturm sahen und Angst bekamen, war Jesus sich der Ruhe und Stille bewusst. Wo sie Angst hatten, war Jesus gelassen. Mary Baker Eddy schrieb: „Jesu wahres und bewusstes Sein verließ nie den Himmel um der Erde willen“ (Nein und Ja, S. 36). Er verließ sich keinen Augenblick auf das Zeugnis der physischen Sinne, um sich ein zutreffendes Bild von Gottes völlig guter Schöpfung zu machen.

Auch wir können in turbulenten Zeiten wählen, wohin wir unser mentales „Boot“ lenken. Wir können unser Bestes tun, um schwierige Zeiten, die mit einer Mischung aus Frust und Geduld, Furcht und Liebe gefüllt sind, zu navigieren – oder wir können für einen Augenblick Anker werfen und demütig Gottes Allmacht und Allgegenwart anerkennen. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, verspricht uns: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen“ (S. 494). Die Verfasserin, Mary Baker Eddy, bewies die Wahrheit dieses Versprechens in ihrem Leben, und wir können dies ebenfalls tun.

In unruhigen Gewässern den Kurs zu halten, erfordert Mut, doch wenn die göttliche Liebe am Steuer ist und wir unerschütterliches Vertrauen in Gottes Liebe zu allen Seinen Kindern haben, können wir unsere Sicherheit in ruhigeren Gewässern finden. Mrs. Eddy fasste dies in einer Ansprache, die in einem anderen ihrer Bücher veröffentlicht wurde, so in Worte: „Wir haben nichts zu fürchten, wenn Liebe am Steuer des Denkens ist, vielmehr werden wir uns aller Dinge auf Erden und im Himmel erfreuen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 113).

Als die Coronavirus-Pandemie in die Schlagzeilen kam, waren mein Mann und ich mitten in Umzugsvorbereitungen. Da ein Lockdown bevorstand, rief das Umzugsunternehmen an und fragte, ob wir zehn Tage früher als geplant bereit sein könnten. Sie erklärten, dass sie unseren Umzug in zwei Fuhren vollziehen würden, damit sie so viele Umzüge wie möglich bewältigen könnten. Die zweite Fuhre sollte drei Tage nach der ersten stattfinden. Aus Arbeitsgründen hatte mein Mann seine Werkzeuge, Maschinen und wichtige Ausrüstung noch nicht eingepackt, also beschlossen wir, dass ich mit der ersten Fuhre mitfahren würde, und er sollte dann drei Tage später mit der zweiten nachkommen.

Wir können in turbulenten Zeiten wählen, wohin wir unser mentales „Boot“ lenken.

Am Tag, bevor die zweite Fuhre kommen sollte, wurde das Lockdown angeordnet, und dieser Teil des Umzugs konnte nicht stattfinden. Doch die Werkstatt musste ausgeräumt werden, um Kosten zu vermeiden, die wir uns nicht leisten konnten. Dies führte dazu, dass mein Mann weitere zehn Tage lang am alten Ort festsaß.

Als ich begriff, dass ich nun allein in einem Gebiet war, wo ich mich nicht auskannte und durch meine verfrühte Ankunft weder Internet noch Telefon hatte, fing ich an, mich überwältigt zu fühlen. Ich wusste nicht einmal, wo die Geschäfte waren. Ich hatte nicht erwartet, zehn Tage dort allein zu sein, und das alles beunruhigte mich sehr. 

Dann kam mir der Gedanke: „Jetzt weiß ich, wie Johannes sich gefühlt hat, als er auf die Insel Patmos verbannt wurde!“ Johannes, ein Nachfolger Christi Jesu, musste auf dieser kleinen griechischen Insel leben, wo er sich sehr allein fühlte, da er alles verloren hatte, was ihm vertraut war. Seine Situation war eindeutig schlimmer als meine, doch sein Beispiel half mir, weil unmittelbar auf diesen Gedanken die Botschaft folgte: „Na, Johannes hat seine Zeit dort sicher nicht mit Tränen und Selbstmitleid verbracht!“ Johannes erklärt in der Offenbarung: „Ich war im Geist am Tag des Herrn“ (1:10). Sein Denken wurde erhoben und dafür bereitet, die geistige Wahrheit aufzunehmen, die ihm offenbart wurde.

Diese Erkenntnis änderte mein Denken, und ich fing an, dankbar zu sein für die wundervolle Weise, wie ich „per Express“ in mein neues Zuhause umgezogen wurde, bevor der Lockdown begann.

Am folgenden Morgen ging ich spazieren und dankte weiter für die hübsche Landschaft und den wundervoll friedlichen Ort. Auf dem Spaziergang kam mir sehr klar die Botschaft: „Er hat seinen Engeln über dir befohlen, dich auf allen deinen Wegen zu behüten“ (Psalm 91:11). Ich dachte: „Wow! Gott hat seinen Engeln meinen Schutz befohlen! Ich bin von himmlischen Heerscharen umgeben!“ In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir folgende geistige Definition von Engel: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Intuitionen, rein und vollkommen; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, die allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkt“ (S. 581). Ich verstand, dass meine Aufgabe darin bestand, diesen geistigen Boten, die mich führten und beschützten, zuzuhören und zu gehorchen.

Als ich später an dem Tag anfing, alles auszupacken, fand ich ein kleines Holzmedaillon in Form eines Engels, auf dem stand: „Du bist von Engeln umgeben.“ Ich fühlte mich in Gottes Liebe geborgen.

Die zehn Tage vergingen schnell. Eine Nachbarin unterhielt sich aus gebührendem Abstand mit mir, eine andere schob eine Karte unter der Tür durch und die Telefongesellschaft konnte mich ans Netz anschließen, sodass ich meine Lebensmittel online bestellen konnte. Ich war in der Zeit allein im Haus nie wieder besorgt. Nach den zehn Tagen kam mein Mann, der inzwischen einen sicheren Aufbewahrungsort für den Inhalt seiner Werkstatt gefunden hatte, bis der Lockdown aufgehoben wurde.

Wenn wir unsere Erfahrungen als Fischerboote auf stürmischer See sehen, können wir sozusagen dafür sorgen, dass angstvolle Gedanken nicht unser Bewusstsein überfluten. Und wir können helfen, die Boote unserer Brüder und Schwestern zu reparieren, indem wir denen, die besorgt sind oder Angst haben, Worte des Trostes und der Ermutigung übermitteln. Wir müssen achtgeben, dass keine Risse in unserem Bewusstsein entstehen, wo die Fluten der Angst eindringen und unser Gottvertrauen ertränken können. Wenn wir unseren Fokus auf den „Leuchtturm“ der göttlichen Wahrheit gerichtet halten, dann werden wir sicher durch die aufgewühltesten Wasser navigieren und Seinen Hafen der Liebe erreichen in dem Wissen, dass wir alle sicher in Gottes Fürsorge verankert sind. 

Ja, Boote sind dazu gemacht, zu schwimmen, und wir können in unserem hier und jetzt Frieden finden!

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