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Die Einfachheit und Tiefe der Liebe

Aus der Juli 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In unserem Lehrbuch finden wir die folgende Erklärung: „Daß wir uns untereinander lieben, ist der sehr einfache und tiefe Rat des inspirierten Schreibers (siehe 1. Joh. 3, 23)“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 572). Diese Worte machen es klar, daß wahrhaft lieben eine große Leistung sein muß und eine Tiefe der Erkenntnis erfordert, die weit über das hinausgeht, was wir bisher zu glauben gewohnt waren. Wir sehen andererseits, daß Liebe an sich tief und einfach ist — tief, indem sie tatsächlich die ganze Schöpfung umschließt, und einfach, indem sie immer die Gleiche, immer einzig und allein sie selbst ist; daß sie reiner Geist und Wahrheit ist, unverfärbt durch irgendeine der Lügen oder Verwirrungen der sterblichen Annahme.

Wenn wir lieben wollen, müssen wir uns eine genaue Kenntnis von dem, was Liebe ist, aneignen. Wir müssen zuerst verstehen, was wir ausdrücken wollen, und in dem Verhältnis, wie wir Liebe verstehen, sind wir fähig, sie zu offenbaren. Wenn wir sie in der Fülle ihrer geistigen Bedeutung erfassen, beginnen wir zu verstehen, in welch geringem Umfang sie bis jetzt von uns allen demonstriert worden ist. Die Größe und der Adel der Gesinnung, die erforderlich sind, um wahrhaft zu lieben, übersteigen jede menschliche Norm und gehen von der göttlichen Liebe selbst aus.

Um ein wissenschaftliches Verständnis von ihr zu gewinnen, müssen wir die Liebe sich uns selbst erklären lassen, denn das einzige, was sie völlig definieren kann, ist sie selbst. Liebe ist Gemüt, Seele; daher können die materiellen Sinne sie weder deuten noch verstehen. Sie ist es, die alles Wirken des Gemüts anregt und charakterisiert.

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