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Die Heilung des Volkes

Aus der Januar 1917-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Geschäftsversammlung einer Zweig-Kirche wurde die Frage eingehend erörtert, wie die Besucher in den Gottesdiensten am besten sitzen könnten. Ein Vorschlag war, die Kirchenmitglieder sollten die vordersten Reihen einnehmen, weil es dann leichter wäre, den später Kommenden ihre Plätze anzuweisen. Nachdem eines der Mitglieder diese Frage daheim andachtsvoll erwogen hatte, gelangte sie zu dem Schluß, daß kein harmonischer Zustand entstehen könne, wenn durch das Platznehmen der Mitglieder andre um ihren Sitz kämen. Säßen alle Mitglieder vorne, so würden manche Besucher wieder weggehen, in dem Glauben, sie seien nicht willkommen. Ist nicht der Fremdling in unsern Toren, nämlich in den Gottesdiensten, in erster Linie zu berücksichtigen? Jedes Mitglied hat bei den Gottesdiensten sein Teil zu verrichten, damit die Hungrigen und Durstigen nicht ebenso bedürftig weggehen, wie sie gekommen sind. Würde sich jedes Mitglied bereitwillig dahin setzen, wo es das ihm von Gott aufgetragene Werk am besten verrichten, dem Notstand, den es sieht, am besten abhelfen kann, so gäbe es keine Konfusion, kein selbstsüchtiges Besetzen bequemer Sitze, sondern jeder wäre am rechten Platz, und überall würde Ordnung herrschen.

Mit dem Wunsch im Herzen, diesem Gedanken gemäß zu handeln, ging besagtes Mitglied zur Kirche. Sie suchte sich zu vergegenwärtigen, daß Gott lenkt und leitet, und daß kein sterblicher Gedanke die Kundwerdung Seiner Führung hindern kann. Daraufhin kam sie zwischen zwei Besucher zu sitzen, die nie zuvor einem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst beigewohnt hatten und gerne wissen wollten, wo sie sich das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, von Mrs. Eddy, verschaffen könnten. Und während der folgenden Wochen machte sie die Erfahrung, daß jedesmal, wenn sie Gottes Führung suchte und mit dem Wunsch zu geben zur Kirche ging, sie neben jemand zu sitzen kam, der der Hilfe bedurfte.

Durch weitere Überlegung wurde es ihr immer klarer, daß wir als Mitglieder in der Kirche nicht sowohl ans Empfangen als vielmehr ans Geben denken sollten. Wir dürfen nicht in erster Linie erwarten, selber gespeist zu werden, sondern müssen vor allem den Wunsch haben, vermöge unsrer Erkenntnis diejenigen zu speisen, die noch nichts von der heilenden Macht der Wahrheit wissen. Wir müssen mit einem klaren Bewußtsein der Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe zur Kirche gehen, mit tiefer Dankbarkeit für die empfangenen Segnungen, mit selbstlosen Beweggründen, mit der Erkenntnis, daß wir „das eigne Gute in dem des andern” suchen sollen, wie unsre Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 518). Kann ein Mensch, der in diesem Geiste die Kirche besucht, ungesegnet weggehen?

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